GLAUBENSLEHRE DES ISLÂM. 97 die
Fluth
wird
ausführlich
berichtet.
Die
Arche
soll
auf
dem
Berge
Djûdi
bei
Mossul
stehen
geblieben
sein.
Aus
der
Fluth
blieb
der
Riese
ʿUdj,
Sohn
des
ʿEnak
übrig.
Er
war
von
fabelhafter
Grösse;
Sagen
über
ihn
sind
noch
heute
im
Volksmund
verbreitet.
Den
Abraham
(Ibrâhîm)
hat
Mohammed
nach
jüdischem
zu
einer
der
wichtigsten
Personen
gemacht;
er
heisst
auch
im
Korân
‘der
Freund
Gottes’
(vgl.
Brief
Jac.
II,
23).
Mohammed
selbst
wollte
die
„Religion
Abrahams“
wieder
herstellen.
Abraham
war
ihm
besonders
wichtig
als
Stammvater
der
Araber
wesshalb
Abraham
auch
die
Karba
gebaut
haben
muss;
man
zeigt
dort
noch
seine
Fusstapfen.
Eine
der
schönsten
Stellen
des
Korân,
so
schön
dass
Göthe
sie
dramatisch
dargestellt
wünschte
(Wahrh.
und
Dichtung
III,
Ausg.
letzter
Hand
1830,
Bd.
26,
S.
292)
ist
in
Sure
VI,
76
die
Darstellung,
wie
Abraham
zum
Bewusstsein
des
Monotheismus
kommt.
Sein
Vater
war
ein
Heide
tödtete
damals
alle
neugeborenen
Kinder
(Verwechslung
mit
dem
Kindermord
in
Bethlehem).
Daher
wird
Abraham
in
einer
Höhle
erzogen;
in
seinem
15ten
Jahr
tritt
er
aus
derselben
heraus.
„Und
als
es
über
ihm
finstere
Nacht
wurde,
erblickte
er
einen
Stern
und
sagte:
Das
ist
mein
Herr;
aber
als
er
unterging,
sprach
er:
Ich
liebe
die
Untergehenden
nicht.
Als
er
nun
den
Mond
aufsteigen
sah,
sprach
er
wieder:
Das
ist
mein
Herr;
aber
als
jener
unterging,
sprach
er:
Wahrhaftig,
mein
Herr
hat
mich
nicht
geleitet,
damit
ich
zu
den
irrenden
Menschen
sah,
sprach
er
wiederum:
Das
ist
mein
Herr,
der
ist
grösser;
aber
als
sie
unterging,
sagte
er:
O
Leute
dem,
was
ihr
götzendienerisch
anbetet;
denn
ich
richte
mein
Antlitz
unverwandt
auf
den,
der
die
Himmel
und
die
Erde
aus
nichts
schuf,
und
gehöre
nicht
zu
denen,
die
ihm
etwas
beigesellen.“
Ausser
den
nur
wenig
veränderten
biblischen
Erzählungen
finden
wir
noch
die
Geschichte,
wie
Abraham,
weil
er
die
Götzen
zerschlagen
hat,
von
Nimrud[Nimrod]
ins
Feuer
geworfen,
aber
nicht
ver-
letzt
wird
(vielleicht
eine
Reminiscenz
an
die
bekannte
apokry-
phische
Geschichte
von
den
drei
Männern
im
feurigen
Ofen).
Ueber
die
Geschichte
des
Moses
ist
wenig
Besonderes
zu
berich-
ten.
Er
heisst
der
„Sprecher
Gottes“
und
hat
die
Thora
gebracht;
es
ist
im
Korân
sehr
häufig
von
ihm
die
Rede.
—
Ein
grossartiger
Anachronismus
findet
in
der
Erzählung
von
Jesus
statt,
indem
Maria
mit
der
Schwester
Aaron’s
(Mirjam)
verwechselt
wird.
Jesus
heisst
im
Korân
ʿIsa;
ʿIsa
aber
ist
eigentlich
Esau,
ein
bei
den
Juden
schimpflicher
Name
—
für
uns
ein
Fingerzeig,
woher
Mohammed
den
grössten
Theil
seiner
Legenden
geschöpft
hat.
Anderseits
heisst
Jesus
‘das
Wort
Gottes’
(nach
Joh.
1).
Auch
im
Korân
wird
die
Geburt
Jesu
der
Schöpfung
Adam’s
an
die
Seite
gestellt;
auch
Jesus
war
von
Anfang
an,
schon
als
Kind,
Prophet
wie
jener,
er
hat
Wunder
gethan,
die
über
die
aller
anderen
Propheten
(Mohammed
inbegriffen)
hinausgehen.
Er
brachte
das
Evangelium
und
be-